LOST PLACES Prinzipien oder auch URBEX CODEX
Respektiere das Eigentum anderer
Nichts von der Location mitnehmen und nichts dalassen
Sprayen ist ein No-Go
Geraucht wird nicht
Jeder Zeit vorsichtig verhalten
Niemals alleine losziehen
So parken, dass niemand auf meinen Besuch aufmerksam wird
Locations nicht öffentlich zugänglich machen
Das ehem. Offizierscasino
Ich kenne das Gebäude als Teil der ehem. „Russenkaserne“. Als Kind habe ich mit meinen Freunden, da ich ganz in der Nähe wohnte, beim Spielen, mit den Wachsoldaten am Zaun, geredet. Oft hatten sie ein Abzeichen, „Snatschok“, für uns Kinder übrig, wir waren stolz wenn wir eins geschenkt bekamen. Nachts ratterten die Panzer an unserem Haus vorbei mit großem gebraus und mächtig Gestank und machten Fahrübungen.
In den letzten Jahren, JAHRZEHNTEN, stand es leer, die Fenster mit Brettern vernagelt und für jedermann unzugänglich. Nun ist mir aufgefallen dass die Fenster offen sind, auch die Türen sind unverschlossen. Ich habe die Gelegenheit genutzt um den „aktuellen IST-Zustand“ im Rahmen meiner Leidenschaft für „Lost Places“ fotografisch festzuhalten. Natürlich habe ich mich, mit Taschenlampe bewaffnet, vorher versichert, ob keine Gefahr lauert.
Zur Geschichte:
Ab 1865 wurde unter Architekt Otto Hoppe die Meininger Hauptkaserne, das Militärlazarett und das Offizierskasino errichtet.
Bis 1918 lag hier das Thüringer Infanterieregiment Nr. 32.
Über die militärische Nutzung hinaus wurde das Offizierskasino aber auch für die Geburtstagsfeierlichkeiten des Kaisers und der Erbprinzessin genutzt.
Dann fanden hier edle Bankette und Gartenfeste statt, zu denen dann bspw. die Kapelle des 11. Grenadierregiments spielte.
1920 bis 1945 wurden die Gebäude dann von verschiedenen Truppenteilen der Reichswehr bzw. der Wehrmacht genutzt.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurden die Flächen erst durch US- dann durch Sowjet-Truppen besetzt.
1948 wird das Offizierskasino für 50.000 RM zum Kindergarten umgebaut und zudem 15 Wohnungen eingerichtet.
Doch schon bald darauf übernahm wieder die sowjetische Armee das Gebäude.
1991 zogen die Sowjets ab.
Während die Hauptkaserne in den Folgejahren zum Justizzentrum umgebaut wurde, stand das Offizierscasino lange leer.
In Zukunft sollen hier jedoch altersgerechte Wohnungen entstehen.
QUELLEN: Meiningen: Lexikon zur Stadtgeschichte (Bielstein-Verlag), Bauakte von 1948, Chronik der Stadt Meiningen von 1907, 1908 und 1909, insuedthüringen.de
Beelitz-Heilstätten
Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten "Arbeiter-Lungenheilstätten“ bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Die Gesamtanlage war für ihre Zeit mustergültig und zeigt mit welchem sozialen Engagement und medizinischem Aufwand gegen die Tuberkulose als die verheerende Volkskrankheit zu Ende des 19. Jahrhunderts vorgegangen wurde. Der Standort bei Beelitz bot neben der sehr guten Anbindung an Berlin und das Potsdamer Umland aufgrund seiner Lage in einem ausgedehnten Waldgebiet die notwendigen klimatischen Voraussetzungen für die Versorgung der Patienten: ruhig und windgeschützt mit einer rauch- und staubfreien Luft. Für mich als Hobbyfotograf ein beeindruckender Ort...er wirkt wie im Dornröschenschlaf...Man spricht, dass es dort spukt...ich war in den Gebäuden, die teilweise ungesichert zu betreten sind. Einen Geist hab ich zwar nicht gesehen, aber unheimlich ist es schon ein bisschen. Die Gebäude sind in einem sehr schlechten zustand. Man kann den einstigen Glanz noch erkennen. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Bauwerke errichtet. allerdings muss bald mal etwas passieren, dass noch ein bisschen was davon zu retten ist. Feldende Finanzen in der DDR und russische Gleichgültigkeit haben den Bauten nicht gut getan. Seit dem Abzug der russischen Truppen aus dem Ostteil Deutschlands steht dieses riesige Areal leer und verfällt zusehens...